Psychisch kranke Mitbewohner in Mehrfamilienhaus – besorgte Nachbarn

Immer wieder erreichen uns Anfragen von besorgten Nachbarn, die feststellen, dass hilfsbedürftige Personen allein und allem Anschein nach unversorgt unter menschenunwürdigen und gesundheitlich höchst bedenklichen Bedingungen in ihrer Wohnung leben. Es handelt sich dabei sehr oft um alte Menschen, die neben Demenz teilweise auch an körperlichen Gebrechen leide oder um Personen, die psychisch schwer krank sind. Meist werden die Nachbarn durch Lärm- und/oder Geruchsbelästigung auf solche Situationen aufmerksam. Obwohl für diese Personen gesetzliche Betreuer eingesetzt wurden, bleiben sie ihrem Schicksal überlassen. In einem besonders hervorzuhebenden Fall ließ eine Mutter, die zur Betreuerin ihres psychisch kranken Sohnes bestellt wurde, diesen über Monate hinweg allein in der Wohnung zurück. In dem Wissen, dass er seine Medikamente nicht einnehmen würde, überließ sie ihn seinem Schicksal. Die mehrmals herbeigerufene Polizei konnte keine Abhilfe schaffen, da weder Fremd- noch Eigengefährdung festzustellen war. Dies auch dann nicht, als er begann die Fensterscheiben seiner Wohnung einzuschlagen.

In diesen Fällen bleibt den Nachbarn die Möglichkeit, sich an die zuständigen Betreuungsgerichte und/oder Betreuungsbehörden zu wenden und die Situation darzustellen.

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